Was ist Blasenkrebs?

Bei Blasenkrebs handelt es sich grundsätzlich um bösartige Geschwülste, die sämtliche Organe der Harnwege befallen können. Der Tumor breitet sich dabei langsam von der Blasenschleimhaut hin zum Harnleiter, der Harnröhre und dem Nierenbecken aus. In Deutschland erkranken jährlich bis zu 16.000 Menschen. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um Raucher.

Ursache von Blasenkrebs

Bei Blasenkrebs entstehen bösartige Tumore, die eine sehr starke Ähnlichkeit zu Lungentumoren aufweisen. In beiden Fällen kennen Forscher aktuell die genaue Ursache für die Bildung dieser Tumore nicht. Wissenschaftlicher haben lediglich belegt, dass der Konsum von Tabakwaren eine zentrale Rolle bei der Entstehung der Tumore spielt.

Harnblasenkrebs – Raucherkrebs

Der Zigarettenrauch enthält zahlreiche krebserregende Substanzen, die der menschliche Körper über die Lunge aufnimmt. Dabei ist unerheblich, ob der Betroffene selbst raucht oder sich ständig in der Umgebung von Rauchern aufhält. Durch das Einatmen des Rauchs wandern die Schadstoffe zunächst in das Blut der Betroffenen über. Anschließend werden sie zur Niere transportiert und danach über den Urin wieder ausgeschieden. Auf diese Weise kommen die krebserregenden Substanzen in Kontakt mit sämtlichen Regionen, die von Blasenkrebs befallen werden können. Da Urin jedoch einen langen Zeitraum innerhalb der Blase verbleibt, setzt die Bildung von bösartigen Tumoren meist direkt in der Blase ein. Experten gehen davon aus, dass mehr als 70 Prozent aller Fälle von Blasenkrebs direkt durch das Rauchen verursacht wurden.

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Symptome von Blasenkrebs

Die Beschwerden, welche im Rahmen von Blasenkrebs auftreten, weisen eine große Ähnlichkeit zu gewöhnlichen Harnwegs- sowie Nierenerkrankungen auf. Aus diesem Grund wird Blasenkrebs in vielen Fällen erst in einem fortgeschrittenen Stadium entdeckt. Eines der deutlichsten Symptome dieser Krankheit ist ein dunkel gefärbter Urin. Dieser kommt hauptsächlich durch eine Vermischung mit Blut zustande. Blut im Urin kann jedoch neben Blasenkrebs ebenfalls auf eine gewöhnliche Blasenentzündung hinweisen. Aus diesem Grund sollten Sie selbst unscheinbare Symptome stets frühzeitig bei einem Urologen abklären.

Harndrang und Schmerzen beim Wasserlassen

Darüber hinaus ist bei den meisten Betroffenen eine deutliche Steigerung des Harndrangs zu verzeichnen. Erkrankte müssen wesentlich häufiger die Toilette aufsuchen, können dabei jedoch lediglich geringe Mengen an Urin entleeren. Meist geht diese sogenannte Pollakisurie mit Blasenkrämpfen sowie starken Schmerzen beim Wasserlassen einher. Die Schmerzen machen sich vor allem in den Flanken bemerkbar. Darüber hinaus kann es ebenfalls zu vergrößerten Lymphknoten sowie einer umfassenden Venen- sowie Lymphstauung kommen. Diese gehen in den meisten Fällen mit starken Kopfschmerzen einher. In der Regel verstärken sich die Schmerzen dabei mit fortschreitendem Krankheitsverlauf immer mehr.

Erste Anzeichen

Blasenkrebs ist eine der am häufigsten übersehenen Krebserkrankungen. Das liegt vor allem daran, dass die Symptome dieser Krankheit unscheinbar beginnen. Aus diesem Grund ist eine Früherkennung in den meisten Fällen nur bedingt möglich. Sämtliche Symptome, die in einer frühen Phase von Blasenkrebs auftreten, können ebenfalls zuverlässig einer anderen Blasenerkrankung zugeordnet werden. Aus diesem Grund entdecken Ärzte und medizinisches Fachpersonal die Krankheit meist erst in einer fortgeschrittenen Phase.

Bei ersten Anzeichen zum Arzt

Deshalb sollten Sie bereits beim Auftreten der ersten Anzeichen schnellstmöglich einen Urologe aufsuchen und um eine Untersuchung auf Blasenkrebs bitten. In den meisten Fällen wird die Erkrankung mit zahlreichen Beschwerden beim Wasserlassen eingeleitet. Vorerst bemerken die Betroffenen dabei zahlreiche kleinere Veränderungen in ihrem täglichen Toilettengang. Z.B. suchen Betroffene die Toilette wesentlich früher sowie öfter auf als sonst.

Immer weniger Urin beim Toilettengang

Bei aufmerksamer Beobachtung fallen Betroffenen häufig auf, dass die Menge an Urin, die während jedem Toilettengang entleert wird, stetig abnimmt. Häufig bemerken Betroffene gleichzeitig eine spürbare Steigerung der Temperatur ihres Urins. Erst bei fortschreitender Erkrankung treten ebenfalls Schmerzen während des Urinierens sowie Krämpfe im Unterleib ein. Zu diesem Zeitpunkt sollten Betroffene spätestens einen Urologen aufsuchen.

Diagnose Blasenkrebs

Wenn der Verdacht auf Blasenkrebs besteht, führt der Urologe zahlreiche Untersuchungen durch, um andere Erkrankungen auszuschließen. Dabei beginnt er meist mit einer körperlichen Untersuchung. In der Regel können dadurch bereits einige Krankheiten ausgeschlossen werden, sodass der behandelnde Arzt der Diagnose einen Schritt näher kommt.

Urintest zur Diagnose

Danach führt der Urologe einen umfassenden Urintest durch. Dabei untersucht der Arzt, ob sich Blut im Urin befindet und prüft bei Blut im Urin gleichzeitig die Blutwerte. Auf diese Weise kann sich der Verdacht auf Blasenkrebs zusätzlich verstärken. In einigen Fällen wird ebenfalls eine ergänzende Untersuchung mithilfe von Ultraschall durchgeführt. Dabei ist es jedoch notwendig, dass die ableitenden Harnwege mithilfe eines Kontrastmittels besser dargestellt werden.

Eindeutige Diagnose durch Spiegelung

Eine eindeutige Diagnose ist jedoch erst durch die Spiegelung der Harnblase sowie der Harnröhre möglich. Bei dieser sogenannten Urethrozystoskopie entnimmt der Arzt ebenfalls Gewebeproben und führt anschließend eine gründliche Analyse durch. Dabei kann der Arzt ermitteln, ob es sich bei dem entnommenen Gewebe tatsächlich um das Gewebe eines bösartigen Tumors handelt.

Gewebeentnahme zur weiteren Untersuchung

Bestätigt sich bei dieser Untersuchung der Verdacht auf Blasenkrebs, muss der Arzt ebenfalls eine weitere Untersuchung durchführen. Dabei entnimmt er mithilfe einer Elektroschlinge eine große Menge des verdächtigen Gewebes. Aufgrund der dadurch entstehenden starken Schmerzen wird diese Untersuchung stets unter Narkose durchgeführt. Im Rahmen dieses Eingriffs kann ein oberflächlicher Blasenkrebs sogar vollständig entfernt werden. Hauptsächlich versucht der Arzt durch die Entnahme des Gewebes jedoch, die Art der Erkrankung näher einzugrenzen. Den Stand der Ausbreitung ermittelt der Arzt in der Regel durch eine Computertomographie. Alternativ wird in einigen Fällen jedoch ebenfalls eine Röntgenuntersuchung vorgenommen.

Therapie von oberflächlichem Blasenkrebs

Handelt es sich bei dem Blasenkrebs um einen rein oberflächlichen Befall, so kann dieser bereits im Rahmen der Untersuchungen vollständig entfernt werden. Dabei führt der Arzt eine elektrische Schlinge in die Blase des Patienten ein und entfernt das betroffene Gewebe, indem er dieses vom gesunden Gewebe abschnürt. Diese Behandlung muss jedoch in regelmäßigen Abständen wiederholt werden, um den erneuten Befall der Blase zu behandeln.

Therapie von fortgeschrittenem Blasenkrebs

Hat sich der Tumor jedoch bereits in der Muskelschicht der Blase festgesetzt, so müssen weitere Therapieformen eingesetzt werden. Sofern der Tumor noch keine Tochtergeschwülste gebildet hat, kann er mithilfe einer Operation vollständig entfernt werden. Bei männlichen Patienten werden im Rahmen dieses Eingriffs zusätzlich zur gesamten Harnblase die Samenbläschen sowie die Prostata entfernt. Bei Frauen werden hingegen neben der Harnblase ebenfalls Gebärmutter, Eierstöcke und Eileiter entfernt. Aus diesem Grund ist in jedem Fall eine künstliche Harnableitung erforderlich.

Strahlentherapie und Medikamente

Lehnt der Patient diesen Eingriff jedoch ab, kommt es stets zu einer Strahlentherapie. Darüber hinaus werden zahlreiche Medikamente verordnet, um die Beschwerden möglichst zu begrenzen. Da es jedoch stets zu Rückfällen kommen kann, müssen Patienten ihr gesamtes restliches Leben regelmäßige Nachuntersuchungen durchführen lassen.

Risikofaktoren für Blasenkrebs

Einige Risikofaktoren für Blasenkrebs kann man tatsächlich gut benennen. Allen voran das Rauchen. Wie eingangs erwähnt, fördert der Zigarettenkonsum das Entstehen von Blasenkrebs. Auch andere chemische Stoffe und Giftstoffe, die in den Körper gelangen und über den Urin ausgeschieden werden, können zu Blasenkrebs führen. Mit einem gesunden Lebensstil und einer guten Ernährung können Sie die meisten Risikofaktoren aber gut umgehen. Hier zeigen wir Ihnen einige dieser Risiken auf.

Risikofaktor Tabakkonsum

Hauptsächlich wird die Entstehung von Blasenkrebs durch den Konsum von Tabak verursacht. Insgesamt geht man davon aus, dass die Krankheit in etwa 70 Prozent aller Fälle aufgrund des mehrjährigen Konsums entstand.

Risikofaktor chemische Stoffe

Ein dauerhafter Kontakt mit bestimmten chemischen Stoffen, die vorrangig in der Gummi- sowie Anilinindustrie eingesetzt werden, kann diese Krankheit auslösen.

Neben dem Rauchen können jedoch ebenfalls andere Risikofaktoren eine Erkrankung begünstigen. Aus diesem Grund stellt Blasenkrebs in einigen Branchen ein bekanntes Berufsrisiko dar. Insbesondere ein dauerhafter Kontakt mit bestimmten chemischen Stoffen, die vorrangig in der Gummi- sowie Anilinindustrie eingesetzt werden, kann diese Krankheit auslösen.

Risikofaktor häufige Blasenentzündung

Letztlich führen ebenfalls chronisch auftretende Blasenentzündungen zur Entstehung dieser Krankheit. Tritt eine Blasenentzündung innerhalb eines Jahres mehrfach auf, so erhöht sich das Risiko auf Blasenkrebs drastisch.

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Häufigkeit von Blasenkrebs

Blasenkrebs tritt in der Regel ausschließlich bei Menschen mit fortgeschrittenem Alter auf. Krankheitsfälle von Personen unter einem Alter von 50 Jahren sind in Deutschland nur vereinzelt bekannt. Während sämtliche erkrankten Frauen ein Durchschnittsalter von 77 Jahren aufweisen, erkranken Männer mit 73 Jahren wesentlich früher. Darüber hinaus leiden in Deutschland mehr als doppelt so viele Männer an dieser Krankheit wie Frauen.

Fazit Blasenkrebs

Blasenkrebs kann man als Raucherkrebs bezeichnen, da die hauptsächliche Ursache im mehrjährigen Tabakkonsum liegt. Die Symptome ähneln sehr denen von Harnwegs- und Nierenerkrankungen. Weiterhin darf Blasenkrebs nicht unterschätzt werden, da er sich verbreiten und sämtliche Organe in der Umgebung befallen kann.


Zuletzt geändert:

Quellen

https://www.bundesaerztekammer.de/fileadmin/user_upload/BAEK/Patienten/Patienteninformationen/blasenkrebs-kip.pdf

https://register.awmf.org/assets/guidelines/032-038OLl_S3_Harnblasenkarzinom_2020-04-verlaengert.pdf

Matthias Meier arbeitet seit 2015 als Contentmanager und Redakteur bei INSENIO. Neben Recherche und redaktioneller Tätigkeit bereichert er INSENIO zusätzlich als Grafiker. Seine langjährigen Erfahrungen im direkten Austausch mit unseren Kunden stützen sein breites Wissen zu Themen und Produkten rund um Inkontinenz und Gesundheit.