Was ist die Prostata?

Die Prostata oder Vorsteherdrüse ist ein Organ, das bei allen männlichen Säugetieren und Menschen vorkommt. Sie befindet sich beim Mann unterhalb der Harnblase und entspricht in Form und Größe in etwa einer Kastanie. Da sie einen Teil des Spermas bildet, wird sie zu den so genannten akzessorischen Geschlechtsdrüsen gerechnet. Das sind Drüsen, die zusätzlich zu den Keimdrüsen (beim Mann die Hoden) entlang des Genitaltrakts angeordnet sind.

Aufgaben der Prostata

Die wesentliche Aufgabe der Prostata ist die Bildung eines Sekrets, das sich zusammen mit den Spermien zum Ejakulat vermischt. Es verdünnt die Samenflüssigkeit, verlängert die Lebensdauer der einzelnen Spermien und trägt damit zur männlichen Zeugungsfähigkeit bei. Darüber hinaus sorgt die Drüse dafür, dass kein Sperma in die Harnröhre und umgekehrt kein Urin in den Samenleiter gelangt. Sobald diese Funktionen nicht mehr richtig und ohne Schmerzen ablaufen, kann man davon ausgehen, dass eine Prostataerkrankung vorliegt.

Prostataentzündung (Prostatitis)

Eine Entzündung der Prostata kann entstehen, wenn gewisse Substanzen aus dem Urin oder Bakterien in das Gewebe der Drüse eindringen. Mediziner sprechen aus diesem Grund auch von zwei unterschiedlichen Entzündungen, einmal von einer abakteriellen und einmal von einer bakteriellen Prostatitis. Beide Erscheinungsformen äußern sich in Symptomen, wie häufigem Harndrang und Schmerzen beim Urinieren. Weiterhin können Schmerzen im gesamten Unterleib, beim Geschlechtsverkehr, sowie beim Stuhlgang auftreten. Häufig wird eine Entzündung auch von Fieber und einem allgemeinen, akuten Krankheitsgefühl begleitet.

Zur Therapie werden in der Regel Antibiotika verschrieben, gegebenenfalls aber auch Antiphlogistika, entzündungshemmende Medikamente. Betroffene sollten bei einer Prostatitis möglichst viel trinken und komplett auf Alkohol verzichten, um den Heilungsprozess zu beschleunigen.

Prostatavergrößerung (Benigne Prostatahyperplasie, BPH)

Diese Erkrankung der Vorsteherdrüse ist sehr weit verbreitet. In Deutschland ist mehr als ein Viertel aller Männer über 50 Jahre von einer Prostatavergrößerung betroffen. Zwar ist die Vergrößerung gutartig, doch verursacht sie meist mehr oder weniger große Probleme beim Wasserlassen. Das liegt an ihrer Position im männlichen Körper: Sie befindet sich unterhalb der Harnblase und umschließt gleichzeitig die Harnröhre. Diese wird eingeengt, wenn sich die Prostata vergrößert. Wird nichts dagegen unternommen, kann es in einem fortgeschrittenen Stadium zum lebensgefährlichen Harnverhalt kommen, also kann die Blase gar nicht mehr entleert werden.

Ursache für Prostatavergrößerung

Es gibt bis in die Gegenwart noch keine gesicherte Erklärung dafür, warum die Prostata bis zu einer ungesunden, ja gefährlichen Größe anschwillt. Die Veränderung beruht, so viel ist klar, auf einer ungewöhnlichen Zellvermehrung, allerdings sind die Ursachen unbekannt. Es gilt aber als wahrscheinlich, dass die Vergrößerung – genauso wie der Prostatakrebs – durch starkes Übergewicht, übermäßigen Fleischgenuss (vor allem von rotem Fleisch), mangelnde Bewegung und Diabetes stark begünstigt wird.

Therapien bei der benignen Prostatahyperplasie

Dem behandelnden Arzt stehen bei der BPH verschiedene wirksame Behandlungsweisen zur Verfügung. Es gibt zahlreiche Medikamente gegen die Vergrößerung, sowie die Möglichkeit einer Operation. Den größten und auch langfristigen Erfolg verspricht eine transurethrale Resektion (TUR-P). Hierbei handelt es sich um einen minimalinvasiven Eingriff, bei dem der operierende Arzt überschüssiges Gewebe der Prostata durch die Harnröhre entfernt.

Schaubild vergrößerte Prostata

Prostatakrebs (Prostatakarzinom)

Auch der Prostatakrebs ist eine häufige Erkrankung der Prostata. Das Prostatakarzinom ist in Deutschland der häufigste Krebs unter Männern. Zwar bestehen sehr gute Heilungschancen, wenn die Krankheit früh genug diagnostiziert wird. Das Problem ist jedoch, dass einerseits Beschwerden erst in einem fortgeschrittenen Stadium auftreten, diese andererseits aber nicht eindeutig auf Prostatakrebs hinweisen, sondern auch bei anderen Erkrankungen auftreten können. Deshalb kommt der Früherkennung hier eine besondere Bedeutung zu. Ergibt sich bei der Untersuchung ein Verdacht, können ein PSA-Test oder eine Biopsie (Gewebeprobe) genauen Aufschluss geben.

Therapiemöglichkeiten von Prostatakrebs

Sollte der Befund positiv sein, wird der Arzt den betroffenen Patienten über die Möglichkeiten der Behandlung aufklären. Die Entscheidung liegt allerdings beim Patienten. Je nach Alter, sowie Art und Stadium des Tumors reichen die Methoden von einer reinen Bestrahlung bis hin zur vollständigen Entfernung der Drüse (Prostatektomie). In manchen Fällen kann auch eine Hormontherapie helfen.

Vorbeugung von Prostataerkrankungen

Jeder Mann, der in das entsprechende Alter kommt, kann selbständig vorbeugen, um das Risiko einer Prostataerkrankung für sich zu senken. Wichtigster Faktor ist ein möglichst gesunder Lebenswandel. Dazu gehören viel Bewegung durch Sport oder regelmäßige Spaziergänge, sowie eine gesunde und ausgewogene Ernährung, bei der auf den übermäßigen Genuss von rotem Fleisch verzichtet werden sollte. Streben Sie nach Möglichkeit Ihr Normalgewicht an und vermeiden Sie starkes – oder noch besser – jegliches Rauchen. Gegen Entzündungen der Vorsteherdrüse schützen eine sorgfältige Hygiene und der Gebrauch von Kondomen beim Geschlechtsverkehr.

Gehen Sie zur Früherkennung

Die Krankenkassen übernehmen ab dem 45. Lebensjahr die Kosten für eine Vorsorgeuntersuchung. Darauf hat jeder Mann einmal jährlich Anspruch. Sie sollten dieses Angebot nutzen, denn auf diese Weise können Prostataerkrankungen frühzeitig erkannt werden. Dabei wird eine rektale Abtastung durchgeführt, bei Bedarf kommen Blut- und Urintests hinzu.

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Erkrankungen der Prostata beeinflussen die Blase und das Sexualleben

Die bekannten Erkrankungen der Vorsteherdrüse wirken sich auf verschiedene Weisen auf die Blasentätigkeit und das Sexualleben aus. Häufig sind beide Bereiche gleichzeitig betroffen, so dass die Lebensqualität der Betroffenen massiv eingeschränkt wird und im schlimmsten Fall ein tödlicher Ausgang droht. Es gibt auch Erkrankungen, die bakteriell bedingt sind und chronisch werden können.

Fazit Prostataerkrankungen

Die Prostata ist ein männliches Organ, das verantwortlich für die Bildung des Spermas ist. Häufige Erkrankungen der Prostata sind Prostataentzündung (Prostatitis), Prostatavergrößerung (Benigne Prostatahyperplasie, BPH) und Prostatakrebs (Prostatakarzinom). Für jede Krankheit existieren Therapiemaßnahmen, die meist hohe Erfolgsaussichten aufweisen. Je früher die Erkennung der Krankheit, desto höher die Heilungschancen. Daher sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen der Prostata sehr sinnvoll.


Zuletzt geändert:

Quellen

https://www.gbe-bund.de/pdf/Heft_36_und_Wertetabellen.pdf

https://www.robert-janker-klinik.de/fileadmin/02_Dokumente_Share_verzeichnis/02_Klinikdokumente/Robert_Janker/Prostataerkrankungen_RJK.pdf

Matthias Meier arbeitet seit 2015 als Contentmanager und Redakteur bei INSENIO. Neben Recherche und redaktioneller Tätigkeit bereichert er INSENIO zusätzlich als Grafiker. Seine langjährigen Erfahrungen im direkten Austausch mit unseren Kunden stützen sein breites Wissen zu Themen und Produkten rund um Inkontinenz und Gesundheit.